So kannst du deine Wertsachen auf Weltreise schützen.

Zur besseren Übersichtlichkeit haben wir die Serie “Sicherheit auf Reisen” in folgende Artikel aufgeteilt:

In Teil 1 wollen wir Dir 12 Ausrüstungsgegenstände zeigen, die Dir helfen sollen, dein Geld, deine Wertsachen und Dich selbst während deiner Weltreise effektiv zu schützen.

Alle Ausrüstungsartikel, die wir vorstellen, haben wir selbst gekauft und verwenden diese auf unserer Backpacking Weltreise.

#01 – Pacsafe Travelsafe GII 5l – der tragbare Tresor

Beim Pacsafe Travelsafe GII 5l* handelt es sich um einen tragbaren Tresor in Form einer Tasche, in dem Du Wertsachen sicher verstauen kannst und den Du im Hostel, unterwegs oder im Auto befestigen kannst. Wichtig ist dabei, dass Du ihn an einem festen Gegenstand befestigst, sodass er nicht einfach mitgenommen werden kann.

Der Pacsafe selbst wird oben mit einem TSA-Zahlenschloss (austauschbar) verschlossen, sodass es unmöglich ist von oben hineinzugreifen.

Um ein schnelles Aufschlitzen zu verhindern, ist der Pacsafe mit einem Drahtnetz ummantelt. Zwar kann dieses einem Bolzenschneider nicht standhalten, die berüchtigten Gelegenheitsdiebe sollten aber abgeschreckt werden.

Für uns eignet sich der Pacsafe ideal, um z.B. unsere Notebooks ohne schlechtes Gewissen im Hostel (ohne Tresor) zurückzulassen.

Hast Du ein großes Notebook und willst noch zusätzlich Kamera, Festplatte, Dokumente oder andere Wertgegenstände wegschließen? dann empfehlen wir Dir die größere 12-Liter Variante*.

Zu bedenken ist dabei aber, dass diese aufgrund ihrer Größe dementsprechend schwerer und auch unhandlicher ist (gerollt ungefähr die Größe einer 1-Liter Flasche).

#02 – Pacsafe WrapSafe – Gegenstände sicher festschließen

Der Pacsafe WrapSafe* ist ein (sehr) langes Kabelschloss, mit dem man ähnlich wie mit einem Fahrradschloss größere Gegenstände problemlos irgendwo festketten kann.

So kann man z.B. den Rucksack getrost auf dem Motorrad oder im Bus stehen lassen, während man kurz zur Toilette oder Einkaufen geht. Professionellen Dieben mit Bolzenschneidern ist man mit dem PacSafe WrapSafe aber trotzdem ausgeliefert.

Als Verschluss liegt übrigens wie beim Pacsafe Travelsafe* ein TSA-Zahlenschloss bei, welches wir aber gegen ein anderes ausgetauscht haben. Das Drahtseil wirkt sehr robust, lässt sich aber trotzdem einfach aufrollen und platzsparend im Rucksack verstauen. Einzig das Einwickeln in die mitgelieferte Tasche ist immer ein wenig zäh.

Was wir noch testen wollen: Ist das Seil lang genug, um unsere Rucksäcke am Strand an eine Palme zu binden?

#03 – RFID-Schutzhüllen – Reisepass und Kreditkarten vor dem Auslesen schützen

Was steckt hinter RFID?

Um ein berührungsloses bzw. kontaktloses Bezahlen zu ermöglichen, ist es notwendig, dass die für die Transaktion benötigten Daten wie z.B. Name des Kreditkarteninhabers und Kreditkartennummer drahtlos an das Empfangsgerät (z.B. die Supermarktkasse) übermittelt werden. Dies geschieht vereinfacht gesagt mithilfe von Radiowellen und dem RFID-Chip, der sich in vielen Kreditkarten befindet.

Gleiches gilt übrigens auch für die neuen Personalausweise und Reisepässe, auch sie enthalten einen RFID-Chip.

Obwohl das Verfahren viele Vorteile besitzt, birgt es die Gefahr, dass die RFID -Chips mit einem passenden Empfangsgerät, und damit auch die darauf gespeicherten sensiblen Daten, jederzeit, quasi im Vorbeigehen, ausgelesen und abgefangen werden können. Kreditkartenmissbrauch und Identitätsklau können die Folge sein.

So schützt du deine sensiblen Daten

Um dies zu verhindern, haben wir uns sogenannte RFID-Schutzhüllen gekauft, die dafür sorgen, dass die Funkwellen eines Empfängers den innenliegenden RFID-Chip nicht erreichen und andersherum.

Auch wenn man das Risiko nicht komplett eliminieren kann, ist es nun doch deutlich schwieriger heimlich die RFID-Chips auf unseren Kreditkarten und Reisepässen auszulesen.

Wir haben uns dabei für die RFID Schutzhüllen von RFID Blocking* entschieden. Hierbei handelt es sich um ein Paket aus 10-Scheckkarten- und 2-Reisepasshüllen. Da man die wirkliche Qualität als Laie ohne professionelle Messungen natürlich nur schwer beurteilen kann, haben wir uns hier auf Bewertungen verlassen.

Generell ist es so, dass RDIF-Hüllen relativ teuer sind, vor allem wenn man berücksichtigt, dass es sich meistens „nur“ um Papphüllen mit spezieller Aluminimumbeschichtung handelt – Naja, solange sie wirken.

#04 – Bügelschlösser – die Allzweckwaffe für deine Sicherheit auf Weltreise

Bügelschlösser sind für eine Weltreise äußerst praktisch, um bestimmte (Wert)Gegenstände einzuschließen und dürfen deshalb auf keiner Backpacking Packliste fehlen. Wir haben uns aus diesem Grund jeweils zwei kleine und zwei große Zahlenschlösser von ABUS gekauft – klischeehaft rote für Steffi und blaue für Martin.

Unterschiedliche Schlössergrößen sind wichtig, da in bestimmten Situationen ein Schloss mit kleinem und/oder dünnem Bügel nötig sein kann.

Große Bügelschlösser

Die großen Abus Schlösser* verwenden wir hauptsächlich um unsere (Wert)Sachen in den Hostel-Schließfächern einschließen zu können und um unsere Pacsafes abzuschließen.

Was wir noch von anderen Reisenden gelernt haben:

Im Hostel immer die eigenen Schlösser verwenden, auch wenn, Schlösser bereitgestellt werden. Man weiß schließlich nie, ob der Hostelbesitzer nicht noch einen zweiten Schlüssel besitzt.

Kleine Bügelschlösser

Die kleinen Abus Schlösser* verwenden wir hauptsächlich, um das Hauptfach unserer Tagesrucksäcke zu verschließen. Das ist vor allem im Bus oder Flugzeug, aber auch untertags auf einem belebten Platz sehr beruhigend. Außerdem kann man so vielleicht auch Dinge im Hostel zurücklassen, die nicht mehr in den Pacsafe passen.

Zwar lässt sich der Rucksack natürlich aufschlitzen, aber Gelegenheitsdiebe werden so sicher abgeschreckt, falls sie versuchen den Rucksack zu öffnen.

Generell achten wir dabei immer darauf, dass das Bügelschloss in der kleinen (Flaschen)Seitentasche des Rucksacks versteckt ist und nicht gleich auffällt – wir wollen ja keine Begehrlichkeiten wecken.

Die beiden kleinen Schlösser sind übrigens ideal, die Transportschutzbeutel für unsere großen Rucksäcke abzuschließen – man weiß schließlich nie was da während einer Busfahrt oder einem Flug alles so in unseren Rucksack rein- und rauswandert.

Hier sprechen wir aus eigener Erfahrung: Vor zwei Jahren hat Steffi nach ihrem Flug von Los Angeles nach Hongkong in ihrem Rucksack ein abgeschnittenes Hosenbein mit sehr verdächtigem Inhalt in Ihrem Rucksack gefunden – nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn das in Indonesien passiert wäre und Steffi es nicht bemerkt hätte.

Auch wenn wir unser Gepäck seither immer sehr gründlich checken, beruhigt das Bügelschloss doch schon ungemein.

#05 – Transportsack Rucksack – Sicherheit für deinen Rucksack und alles was drin ist

Wie lässt sich dein Rucksack am besten in Bus, Zug und Flugzeug transportieren?

Ja richtig, in einem Transportsack. Dabei handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um einen großen Sack, in den Du deinen Rucksack packen kannst und den Du oben verschließen kannst, meistens sogar mit einem Bügelschloss.

Das schütz nicht nur vor Langfingern, sondern schützt auch deinen Rucksack und die dazugehörigen Bänder, Gurte und Schnallen vorm Abreisen oder Brechen. Außerdem wird dein Rucksack weniger dreckig. Besonders beim Fliegen ist ein Transportsack sehr zu empfehlen, da manche Airlines keine unverpackten Backpacks bei der Gepäckaufgabe annehmen.

Wir haben uns für Transportsäcke von unserem lokalen Outdoor-Geschäft entschieden (Marke: Tagoss). Preislich lagen sie deutlich unter den Modellen, die sonst so im Internet zu finden sind. Trotzdem sind sie sehr robust und haben unseren letzten Backpacking-Trip durch Thailand, Vietnam und Kambodscha auf jeden Fall gut überstanden.

Einziges Manko: Statt Reisverschlüssen haben sie jeweils einen Klettverschluss, sodass wir das obere Ende immer ein wenig verknoten müssen, sodass wir es mit unserem kleinen Bügelschloss verschließen können.

#06 – Regenhülle für Rucksack – Schutz vor Regen, Staub und Dreck

Natürlich ist eine Regenhülle für den Tagesrucksack primär als Regenschutz gedacht, jedoch kannst Du sie auch als Schutz vor Gelegenheitsdieben verwenden. Wenn Du nämlich eine Regenhülle über deinem Rucksack hast, dann ist es nicht mehr so einfach von hinten mal schnell die Reisverschlüsse aufzumachen.

Hilft außerdem auch gegen Kleckern, wenn Du den Rucksack gerade vorne trägst und gleichzeitig isst. Die ölige Tomatensoße lässt sich vom Regenschutz einfach leichter rauswaschen als vom Rucksack – Steffi kennt das aus eigener Erfahrung. J

Wir habe uns für unsere Weltreise übrigens den Rain Cover Square von Deuter* und den Rain Cover Größe S von Larca gekauft. Beide sind sehr robust, was besonders wichtig ist, da sie ansonsten aufgrund des häufigen Gebrauchs bald nicht mehr wasserdicht sind.

#07 – Geldgürtel – Verstecke dein Bargeld

Wohin mit dem Bargeld? Geldscheine mit hohem Wert kann man gut in einem Geldgürtel verstecken. Von außen sieht er aus wie ein normaler Stoffgürtel, auf der Innenseite besitzt er jedoch einen Reisverschluss, der über ca. zwei Drittel der Gürtellänge geht und hinter dem man Geldscheine verstecken kann.

So hat man das Geld immer am Mann (bei uns im wörtlichen Sinne), ohne dass es jemand weiß.

Optisch ist er zwar nicht mit einem Ledergürtel vergleichbar, aber ist ok – solange er seinen Zweck erfüllt. Außerdem sind wir ja auch auf Weltreise…

Je nach Größe und Dicke der Scheine bekommt man 15 bis 20 Scheine gut im Gürtel unter. Leer lässt er sich sehr einfach rollen und dann im Rucksack verstauen.

#08 – Bauchtasche – Sichere deine Reisedokumente

Gerade haben wir beschrieben wie Du deine Geldscheine aufbewahren kannst. Wie sieht es aber mit größeren Dingen wie Kreditkarten oder Reisepässen aus? Wo kannst Du diese am Körper tragen, sodass sie keiner sieht und entwenden kann?

Hierfür finden wir eine Bauchtasche sehr praktisch. Klingt zwar erstmal uncool, aber man sieht sie eigentlich gar nicht – soll man ja auch gar nicht.

Eine Bauchtasche ist eine kleine Tasche, die man sich mit einem (elastischen) Band um die Hüfte bindet und dann zwischen Unterwäsche und Hose trägt.

Zwischen Boxershort und Hose ist das auch überhaupt nicht unbequem, zumindest, wenn man die Hose sowieso etwas luftiger trägt wie Martin. Nur beim längeren Sitzen wird es ein wenig unangenehm – ist aber verkraftbar, so oft haben wir den Reisepass auch nicht dabei.

Je dicker übrigens der Stoff der darüberliegenden Hose, desto weniger sieht man den Abdruck der Bauchtasche.

#09 – Pfefferspray – die Waffe im Notfall

Ob gegen Mensch oder Tier, im Notfall kann ein Pfefferspray den Unterschied machen. Um sicherzustellen, dass es im Notfall auch griffbereit ist, hat Steffi es immer in der Außentasche ihres Rucksacks – da kommt sie sofort ran. Ob man es mitnehmen will, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Wenn es aber ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit gibt, warum denn nicht?

Achtung: Beim Fliegen auf keinen Fall ins Handgepäck.

Aber auch beim aufgegebenen Gepäck kann es je nach Airline und Land manchmal zu Problemen kommen. Klär das im Vorhinein unbedingt ab.

#10 – Notfallpfeife – damit hört dich im Notfall jeder

Für den Fall, dass Du in Gefahr gerätst und auf Dich aufmerksam machen musst, empfiehlt sich eine Signal- oder Notfallpfeife. Im Notfall kannst Du damit je nach Modell einen sehr lauten und sehr schrillen Ton erzeugen, der selbst laute Hintergrundgeräusche überdeckt.

Wir haben uns für unsere Weltreise für die Acme Tornado Slimline* entschieden, die ohne Kugel funktioniert und dadurch wasserbeständig und robust ist. Mit einer maximalen Lautstärke von 117dB sollten wir damit in der Lage sein auch den größten Peiniger in die Flucht zu schlagen.

Wir haben die Pfeife immer im vordersten Fach unseres Tagesrucksacks. Sollten wir uns einmal wirklich unsicher fühlen, befestigen wir sie direkt am Tragegurt unseres Rucksacks – better safe than sorry.

#11 – Schlüsselanhänger Taschenalarm – ein treuer Begleite, der Dich sicherer fühlen lässt

Eine Alternative oder Ergänzung zur Notfallpfeife ist der Schlüsselanhänger Taschenalarm. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein normaler Schlüsselanhänger, doch der hat es in sich.

Denn die Kette des Schlüsselanhängers ist über einen kleinen Metallstift am Anhänger befestigt und lässt sich herausziehen. Sobald man den Stift aus dem Anhänger zieht, ertönt ein extrem schriller Ton – so lange bis der Stift wieder in den Anhänger eingesetzt wird.

Im Gegensatz zur Pfeife hat das den Vorteil, dass man den Schlüsselanhänger in der Hosentasche tragen kann und ihn dort mit einer Hand auslösen kann, indem man den Metallstift entfernt.

In Deutschland hatte Steffi ihn immer am Schlüsselbund befestigt.

#12 – Geldbeutelattrappe + abgelaufene Kreditkarten – falls du überfallen wirst

Ein altbekannter Tipp ist immer zwei Geldbeutel bei sich zu tragen. Ist teilweise zwar ein wenig unbequem, aber wenn man dadurch „Geld spart“, können wir uns arrangieren.

Beim ersten Geldbeutel handelt es sich um den echten, also den Geldbeutel, den wir zum Bezahlen verwenden, beim anderen um eine Geldbeutel-Attrappe.

Damit die Attrappe möglichst glaubhaft aussieht, haben wir in diesem Geldbeutel einen überschaubaren Geldbetrag, ein paar Kassenzettel und eine abgelaufene Kreditkarte. Sollten wir überfallen werden, werden wir einfach diesen Geldbeutel aushändigen und hoffen, dass wir so aus der Sache herauskommen. Insgesamt würden wir dann umgerechnet nur ein paar Euro und einen billigen Geldbeutel verlieren.

Außerdem haben wir gehört, dass ein zweiter Geldbeutel einen weiteren Vorteil haben kann, nämlich beim Kontakt mit der Polizei. Sollten wir aus welchem Grund auch immer eine Strafe zahlen müssen, werden wir einfach unseren Geldbeutel zeigen und sagen, dass wir nicht mehr Geld dabei hätten. Anscheinend hat es bei Reisenden dann schon öfters geklappt, dass die Strafe geringer ausgefallen ist. Trotzdem wäre es natürlich am besten, wenn wir erst gar nicht angehalten werden.

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