Mit der Verabschiedung einer neuen Verfassung im Jahre 2008 und dem damit – zumindest offiziell – einsetzenden Demokratisierungsprozess, öffnete sich Myanmar immer mehr dem Tourismus, wohl auch aufgrund wirtschaftlicher Interessen.
War es als Tourist früher nur möglich für eine Woche nach Myanmar zu reisen, ist dies inzwischen schon für eine Dauer von 28 Tagen möglich. Nichtsdestotrotz benötigst Du bei deiner Einreise nach Myanmar aber noch immer ein Visum, das Du im Vorhinein beantragen musst.
Wie das geht und welche Möglichkeiten Du beim Visum beantragen hast, wollen wir dir in diesem Artikel genauer vorstellen.
„Normales“ Myanmar Visum versus eVisa Myanmar
Im Moment gibt es zwei Möglichkeiten ein Visum für Myanmar zu beantragen.
Die traditionelle Variante ist das Visum direkt bei einer Botschaft Myanmars zu beantragen. Dies kannst Du entweder direkt in Deutschland (Berlin) oder in einer anderen myanmarischen (heißt wirklich so) Botschaft im Ausland erledigen. Seit dem 1.1.2017 haben sich die Kosten hierfür jedoch fast verdoppelt, sodass ein Myanmar Visum nun 40 Euro kostet.
Alternativ ist es seit dem Jahr 2014 möglich, ein eVisa für 50 US-Dollar, umgerechnet also ca. 47 Euro, auf der Website des myanmarischen Arbeits- und Einwanderungsministeriums zu beantragen. Hierbei solltest Du jedoch beachten, dass Du die anfallenden Gebühren nur per Kreditkarte (Mastercard, Visa Card und American Express) bezahlen kannst.
Der große Vorteil des eVisas im Gegensatz zum oben genannten „normalen“ Myanmar Visum ist, dass es nicht nötig ist deinen Reisepass an die Botschaft zu schicken. Außerdem ist die Bearbeitungszeit mit maximal 3 Tagen relativ kurz, sodass sich das eVisa auch perfekt für Last-Minute-Reisen nach Myanmar eignet.
Beide Visa sind ab dem Ausstellungstag für 90 Tage gültig und erlauben es Dir ab dem Einreisetag für 28 Tage in Myanmar zu bleiben.
Nach Myanmar einreisen kannst Du mit beiden Visa über folgende Flughäfen in Myanmar:
- Nay Pyi Taw International Airport
- Yangoon International Airport
- Mandalay International Airport
Über den Landweg kannst im Moment nur über folgende Grenzen zwischen Thailand und Myanmar einreisen:
- Tachilek – Mae Sai
- Myawaddy – Mae Sot
- Htee Kee – Phunaron (nicht mit eVisa möglich!!)
- Kawthoung – Ranong
Die Grenzen zwischen Myanmar und China, Laos und Indien sind im Moment für Touristen komplett gesperrt.
Welches Myanmar Visum ist das richtige für Dich?
Warum dann überhaupt ein traditionelles Visum für Myanmar beantragen?
Diese Frage ist in der Tat nicht mehr einfach zu beantworten. Spätestens seit der Preiserhöhung des traditionellen Myanmar Visums zum 1.1.2017, spielt auch der finanzielle Aspekt kaum noch eine Rolle. Der einzige Grund doch noch ein traditionelles Visum zu beantragen ist, wenn Du von Thailand aus über den Landweg über die Grenze Htee Kee – Phunaron nach Myanmar einreisen möchtest. Mit dem eVisa darfst Du das bisher nämlich nicht.
Da wir aber genau über die Grenze Htee Kee – Phunaron nach Myanmar einreisen wollen, haben wir unser Myanmar Visum in der myanmarischen Botschaft in Bangkok beantragt.
„Normales“ Myanmar Visum beantragen
Die myanmarische Botschaft in Bangkok ist leicht zu erreichen, denn sie befindet sich nur 5 Gehminuten von der Skytrain Station Surasak entfernt. Alternativ kannst Du auch mit dem River Boat bis zur Station Saphan Taksin fahren und von dort aus zu Fuß zur Botschaft laufen. Dafür brauchst Du ca. 10-15 Minuten.
Leider kannst Du Dich auf deinem Weg nicht auf die Wegweiser zur Botschaft verlassen, denn allein wir haben zwei Schilder gesehen, die genau in die entgegengesetzte Richtung gezeigt haben. Ignoriere die Schilder also am besten und folge Google Maps oder einer konventionellen Straßenkarte.
Der Eingang der Botschaft befindet sich übrigens nicht an der Hauptstraße, wie in Google Maps eingetragen, sondern in der Seitenstraße Pan Road, die links an der Botschaft vorbeiführt. Nach 50 Metern findest Du dort eine dicke, graue Eisentür, neben der mit großen Buchstaben der Schriftzug „Visa Section“ zu sehen ist. Das ist der Eingang, der für Dich von Interesse ist.
Lass Dich auf keinen Fall von all den Thais verunsichern, die sich 50 Meter weiter an einer anderen Tür anstellen. Für sie gilt nämlich ein anderes Verfahren. Ansonsten hättest Du wohl sowieso keine Chance mehr bis zum Abend dranzukommen – bei uns waren das nämlich ungelogen ein paar Hundert.
Zwar öffnet die Botschaft montags bis freitags je um 9:00 Uhr, wir empfehlen dir aber unbedingt 15-30 Minuten früher dort zu sein. Denn die große Eisentür öffnet sich bereits einige Zeit vor 9:00 Uhr und jeder, der zu dieser Zeit draußen steht, bekommt dann schon eine Nummer.
Bis die Schalter dann pünktlich um 9:00 Uhr öffnen, kannst Du drinnen schon gemütlich sitzen, die Klimaanlage genießen und nochmal deine Dokumente auf Vollständigkeit kontrollieren. Insgesamt haben wir ca. 30 Minuten gewartet.
Folgende Dokumente musst Du mitbringen:
- Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist und 6 freie Seiten besitzt
- Ausgefüllter Visaantrag (beidseitig)
- Kopie der ersten Seite deines Reisepasses
- 2x biometrisches Passbild – bei Martin haben auch zwei nicht-biometrische gereicht
- Adresse vom Hotel bzw. Hostel, in dem Du in Myanmar übernachten wirst – hier reicht es vollkommen aus, wenn Du einfach die Adresse eines beliebigen Hotels angibst.
- Gebühren: 1600 Baht in bar
Solltest Du deine Ausweiskopie oder dein Passbild vergessen haben, dann kannst Du das in der Botschaft nachholen (Kopie: 3 Baht; Foto: 100 Baht – Stand 07.02.2017). Billiger bekommst Du es aber auf der Straße (wörtlich), direkt vor der Tür, an der die Thais anstehen. Das Visumsantragsformular kannst Du dir dort auch besorgen.
Alternativ findest Du es aber auch in den meisten Läden um die Botschaft herum – wir haben es z.B. von einer Wäscherei. In der Botschaft selbst haben wir merkwürdigerweise keine Visumsantragsformulare gesehen.
Je nachdem für welche Bearbeitungszeit Du Dich entschieden hast, kannst Du deinen Pass inklusive Visum am jeweiligen Tag (Montag- Freitag) zwischen 15:30 und 16:30 Uhr im gleichen Raum wieder abholen. Eine Nummer musst Du dann nicht mehr ziehen, sondern kannst Dich direkt am Schalter 2 anstellen. Wir mussten beim Abholen übrigens gar nicht warten.
An myanmarischen und thailändischen Feiertagen ist die Botschaft übrigens geschlossen.
Sobald Du aufgerufen wirst, musst Du alle genannten Dokumente abgeben und entscheiden, ob Du das Myanmar Visum bereits am selben Tag, am Folgetag oder wie üblich nach 3 Werktagen abholen möchtest. Je nachdem für welche Option Du Dich entscheidest, musst Du insgesamt 2150 Baht, 2290 Baht bzw. 1600 Baht bezahlen. Dein Pass wird dann einbehalten und Du erhältst eine Quittung, mit der Du deinen Pass dann wieder abholen kannst.
Beachte, dass Visa nur vormittags beantragt werden können.
eVisa beantragen
Wie oben bereits beschrieben, kannst Du das eVisa auf der Website des myanmarischen Arbeits- und Einwanderungsministeriums beantragen, wobei Du beachten solltest, dass eine Bezahlung nur mit Kreditkarte möglich ist.
Ca. 1 Stunde nachdem Du deinen Antrag abgeschickt hast, erhältst Du eine Bestätigungsmail. Innerhalb der nächsten 3 Tage erhältst Du dann eine Antwort, ob dein Visumsantrag angenommen wurde oder nicht.
Wenn dein Antrag angenommen wurde, erhältst Du mit dieser E-Mail auch gleich dein Visum. Dieses musst Du ausdrucken und bei deiner Einreise nach Myanmar an der Grenze vorzeigen. Dein Myanmar Visum wird dann direkt an der Grenze in deinen Reisepass geklebt.
Unser Fazit zur Beantragung eines Visums für Myanmar
Solltest Du nicht gerade über den Landweg und hierbei explizit über die Grenze Htee Kee – Phunaron nach Myanmar einreisen wollen, empfehlen wir dir ein eVisa zu beantragen, da es nicht wirklich teurer ist, Du deinen Pass nicht abgeben musst und Du vor allem eins sparst: Zeit.
Möchtest Du aber wie wir über die Grenze Htee Kee – Phunaron nach Myanmar einreisen, dann bleibt dir nichts Anderes übrig als dein Myanmar Visum bei einer Botschaft Myanmars zu beantragen. Wie in diesem Artikel beschrieben ist das aber sehr unkompliziert möglich – zumindest in Bangkok. Die myanmarische Botschaft in Deutschland ist übrigens in Berlin.
Alternativ kannst Du Dich aber natürlich auch an einen Visum-Serviceanbieter wenden. Achte hierbei aber immer auf die Seriosität des Anbieters, denn es gibt immer mal wieder schwarze Schafe – es geht schließlich um deinen Reisepass.
Hast Du selbst Erfahrungen mit dem Myanmar Visum oder der Einreise nach Myanmar gemacht? Dann lass es uns wissen und berichte davon unten in den Kommentaren. Wir und alle anderen hier freuen sich darauf.
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